Carsten Brandau: Wir sind nicht das Ende
2007 auf der Hörspielsommerwiese, jetzt noch einmal in der Skala als Theaterstück.
„Das grundlegende Problem ist also die Beziehung zum Anderen? – Ja, es geht um die Beziehung zum Anderen. Es geht um die Bresche, um die Öffnung, durch die der Andere existiert.“ (aus: Der Geist des Terrorismus, Jean Baudrillard im Gespräch mit Peter Engelmann) Drei Jahre lang waren sie verheiratet, lebten zusammen. In Greifswald, in Bochum. Er war ihre große Liebe. Bis er am 11. September 2001 in den USA ein Passagierflugzeug entführt und es in Pennsylvania auf einen Acker abstürzen lässt. Auf ihrer Mailbox dreimal das Gleiche, dreimal „Ich liebe dich“. Am 13. November 2001 übergibt ihr ein Beamter des BKA ein Paket von dem mittlerweile als Terrorpilot identifizierten Ziad. Unterschrieben hatte er mit „Dein Mann für immer”. Sie hatte nichts gewusst. Nichts? Eine Nacht im Leben der Frau, die mit Ziad Jarrah verheiratet war. Das Stück basiert auf einer wahren Begebenheit. Der Autor Carsten Brandau wurde mehrfach ausgezeichnet und zu allen großen Schreibwerkstätten Deutschlands und Österreichs, u. a. vom Wiener Burgtheater, Deutschen Theater Berlin und Düsseldorfer Schauspielhaus, eingeladen. Für seine Hörspielbearbeitung von WIR SIND NICHT DAS ENDE wurde er mit dem 1. Preis beim Kurzhörspielwettbewerb „heimspiel“ von 1LIVE (WDR), dem 1. Preis beim „Leipziger Hörspielsommer“ in der Kategorie „Bester Autor“ sowie dem 2. Platz beim ARD-Wettbewerb „Premiere im Netz“ prämiert.
WIR SIND NICHT DAS ENDE wurde von Manuel Harder 2008 in Dortmund uraufgeführt, für das Wiener Theater Nestroyhof/Hamakom hat er es jetzt mit Birgit Unterweger und Günther Harder neu inszeniert.